
Wo ist Gott, wenn wir leiden?
Inhalt
Warum erleben gute Menschen schlimme Dinge? Diese schwierigen Fragen haben schon viele von Gott abgebracht. Weshalb beendet Gott das Böse nicht, wenn Er es doch könnte? Für die Antwort muss man tiefer gehen. Diese Broschüre beschreibt den Ursprung des Bösen, die Rolle des freien Willens und wie Gott das Böse und alles Leid durch drei spezielle Gerichtsphasen auslöschen wird.
Typ
Broschüre
Verlag
Sharing Hope Publications
Verfügbar in
11 Sprachen
Seiten
6
„Wo ist Gott?“, fragte sich Elie Wiesel verzweifelt, als er in Auschwitz war. Später schrieb er:
„Niemals vergesse ich jene erste Nacht im Lager, die mein Leben in eine einzige lange Nacht verwandelte, siebenfach verflucht und siebenfach versiegelt. Niemals vergesse ich den Rauch. Niemals vergesse ich die Gesichter der kleinen Kinder, deren Leib unter einem stillen, blauen Himmel zum Rauchkranz wurde. Niemals vergesse ich die Flammen, die meinen Glauben für immer verzehrten.“
Elie verließ Auschwitz als ein anderer Mensch. Wo war Gott während der Gräueltaten des Holocaust gewesen? „Ich war wütend auf Gott“, schrieb er, „und bin es immer noch.“1
Sein Konflikt steht beispielhaft für den Schrei vieler Herzen. Wenn Gott allmächtig ist, warum leiden Menschen dann? Wieso greift er nicht ein? Oder interessiert ihn unser Leid gar nicht? Schwierige Fragen, die sich nicht so leicht beantworten lassen. Doch es gibt etwas, das uns helfen kann zu verstehen. Es gibt eine Geschichte im Hintergrund, die Licht auf die Frage des Leides wirft.
Das Problem des Bösen
Was ist das Böse eigentlich?
Viele Leute glauben, die Menschheit habe sich durch das „Überleben des Stärkeren“ entwickelt. Doch wie erklären sich die vielen bewegenden Beispiele für Nächstenliebe und gegenseitige Hilfe? Und warum betrachten wir die Schrecken des Holocaust mit Abscheu? Ginge es wirklich nur um das Überleben der Menschheit, könnten Gut und Böse uns egal sein. Sie sind es aber nicht.
Der jüdisch-christlichen Heiligen Schrift zufolge war das Universum ursprünglich vollkommen. Jeder Mensch hatte Würde und Wert erhalten. Dieser Zustand wurde jedoch vor langer Zeit gestört. Die Bibel berichtet von einem Krieg im Himmel. Ein vollkommener Engel namens Luzifer lehnte sich gegen Gott und dessen selbstlose Schöpfungsordnung auf. Er meinte, ohne die „Einschränkungen“ von Gottes Gesetz wäre das Leben besser. So kamen Anarchie und das Böse auf. Als er und seine Engel aus dem Himmel vertrieben wurden (Offenbarung 12,7–9), infizierte er die Menschheit mit seiner Agenda.
Wie konnte in einer vollkommenen Umgebung Böses entstehen? Wären Gottes Geschöpfe vorprogrammierte, willenlose Roboter, wäre Gott selbst für Satans Rebellion verantwortlich. Hat Gott aber Engeln und Menschen echte Freiheit gegeben, dann ist es ihnen möglich, sich auch für das Böse zu entscheiden. Die Bibel sagt, dass Gott sich nach einer liebevollen Beziehung mit uns, seinen Kindern, sehnt. Und Liebe kann nur existieren, wo Freiheit ist.
Hätte Gott Satan und seine Mitrebellen sofort ausgelöscht, hätten die anderen Wesen ihm eher aus Furcht gedient statt aus Liebe. Gott musste dem Aufruhr Zeit zur Entfaltung geben, damit jeder die wahre, zerstörerische Natur des Bösen erkennen konnte. Erst dann konnte er ein gerechtes und nachvollziehbares Urteil fällen und ein für alle Mal mit dem Bösen aufräumen.
Ein nachvollziehbarer Gott
Um jede Frage über das Böse zu beantworten, hat Gott drei verschiedene Gerichtsphasen vorgesehen. Sie sind in der Bibel beschrieben.
Das erste Gericht findet zugunsten derer statt, die Gott vertrauen. Sie werden von allen falschen Anklagen freigesprochen. Diese Menschen haben Gottes Vergebung angenommen und leben seinem Willen entsprechend (Daniel 7,10).
Auch das zweite Gericht findet im Himmel statt, nämlich nach der Zerstörung der Erde. Es dauert 1000 Jahre. Alle, die den Weg des Bösen gegangen sind, ruhen im Grab, während Gottes Kinder bei ihm im Himmel sind (Offenbarung 20,4–5). Dort erhalten sie Einblick in die himmlischen Berichtsbücher, um sich selbst von Gottes fairen Urteilen zu überzeugen. Wer wissen möchte, warum jemand im Himmel fehlt, kann jetzt eine Erklärung bekommen.
Nach den 1000 Jahren findet das dritte Gericht statt. Dafür werden alle bösen Menschen von den Toten auferweckt. Im Rückblick auf ihr Leben werden sie verstehen, warum sie nicht für immer im Himmel leben können, und sie werden bestätigen, dass ihre Verurteilung gerecht ist. „Jedes Knie wird sich vor Gott beugen“ (Römer 14,11 NL). Alle werden sehen, dass Gott „gerecht und wahrhaftig“ richtet (Offenbarung 15,3 NL). Laut Bibel werden diese Personen nicht in einer ewig brennenden Hölle gequält, wie manchmal gesagt wird, sondern sie werden vollständig ausgelöscht (Maleachi 3,19). So wird alles Böse ausgerottet.
Von Gottes Liebe überzeugt
Damit wird das Problem des Bösen für immer gelöst sein. Die Bewohner des Himmels und der erneuerten Erde werden nie wieder etwas Böses wollen, weil sie die schrecklichen Folgen kennen. Vor allem aber werden sie sicher sein, dass Gott Liebe ist, weil er sich ihnen gegenüber völlig transparent verhalten hat.
Vielleicht fragst du dich angesichts des Leides überall auf der Welt, ob es überhaupt einen Gott geben kann, und wenn ja, ob dieser Gott Liebe sein kann. Auch wenn manche Fragen offenbleiben, lädt Gott dich ein, ihm zu vertrauen, weil er liebevoll, nachvollziehbar und gerecht handelt. Der Tag ist nicht fern, an dem sich alles klären und jede Frage eine Antwort finden wird.
Gott will dir seine Liebe offenbaren. Möchtest du ihm die Möglichkeit dazu geben? Um mehr zu erfahren, kontaktiere uns gern über den QR-Code auf der Rückseite!
1. Eli Wiesel, Night. Farrar, Straus and Giroux, 2017, S. 34.Copyright © 2023 by Sharing Hope Publications. Dieser Text darf für nichtkommerzielle Zwecke ohne Genehmigung vervielfältigt und verbreitet werden.Verwendete Bibelübersetzung: Neues Leben (NL), © der deutschen Ausgabe 2002, 2006, 2017 SCM R. Brockhaus, Witten / Holzgerlingen.
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